Wenn das kein Doping ist: VP-Chef Michael Spindelegger bekommt diese Woche einen kräftigen Motivations-Schub von einem Wien-Besucher. Angela Merkel
soll in Wien ab Donnerstag die konservativen Polit-Loser der „Europäischen Volkspartei“ – darunter solche Polit-Desperados wie Spaniens Rajoy oder Griechenlands Samaras – aufheitern.
Angela Merkel ist derzeit das Maß aller Dinge in Europas Politik. Nicht nur, dass sie ihren EU-Kollegen permanent den „richtigen“ Weg diktiert. Die gute Angie steht auch vor einem triumphalen Wahlsieg in ihrer Heimat.
Deutschland wählt am 22. September – eine Woche vor Österreich. Und ein Merkel-Wahlsieg scheint unvermeidbar. Laut aktuellster Umfrage führt ihre CDU mit sagenhaften 41 %, die SPD schwächelt bei 25 %. Persönlich steht Merkel noch besser da. In einer Direktwahl bekäme sie 61 %, ihr Widersacher Steinbrück gerade 23 %. So sehen WahlsiegerInnen aus.
Ein Werner Faymann (mit gerade 31 % bei einer Kanzler-Direktwahl) wird da blass vor Neid. Und Spindi selbst wäre gerne wie Popeye – mit der Kraft vom Merkel-Spinat.
Wem nützt Merkel-Wahlsieg eine Woche vor der Österreich-Wahl?
Noch ist nicht klar, wer Merkels Rolle in Ösi-Land spielt – und wem ihr Wahlsieg hilft. Ist Merkel nicht eigentlich ein Faymann-Vorbild? Ein Kanzler, der Stabilität verspricht? Ein Staatschef, der Europa reformieren will – und kann?
Oder ist Angela ein „weiblicher Spindi“? Wollen die Wähler derzeit „trockene“, sprich: charmefreie Konservative? Fleißig, durchsetzungsfähig?
Fest steht: Alle wollen in diesem Wahlkampf so sein wie die „Piefke-Angie“ – der rote Kanzler und sein schwarzer Vize. Beim letzten Merkel-Besuch hatte Faymann seine EU-Partnerin Merkel noch der ÖVP „weg-gekapert“ und zum Polit-Schmusing ins Kanzleramt umgeleitet.
Diesmal wird die siegreiche Angela – Wahlkampf-gerecht – den VP-Chef umarmen. Spindi im Merkel-Glück. Wenn das kein Doping ist ...
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