Heiß ist beim Wahlkampf in Österreich bisher nur die Temperatur.
Kanzler Faymann lässt sich von seinem Lieblings-Werber Mariusz Demner als Menschenfreund plakatieren – als schmeichelweicher Kämpfer für Arbeitsplätze, Bildung, billige Wohnungen. Die SPÖ verzichtet auf jede Wahlkampf-Aggressivität und bringt damit ÖVP und FPÖ aus dem Konzept.
Die ÖVP hat – obwohl sie mit 25 % : 27 % ganz knapp an Faymann dran ist – den Wahlkampf-Takt noch nicht gefunden. Der deutsche Berater empfiehlt einen „sozialen“ Wahlkampf, die Parteizentrale will einen Law-and-Order-Wahlkampf, Spindelegger selbst setzt auf einen Wirtschafts-Wahlkampf – was kommt wirklich?
Die FPÖ hat den Wahlkampf bisher verschlafen. Ab nächster Woche soll der Aggressivitäts-Turbo aufgedreht werden. Aber will in diesem brütend heißen Sommer irgendjemand einen aggressiven Strache haben?
Und Stronach lernt gerade, dass es schwieriger ist, eine Partei aufzubauen als einen Autozulieferbetrieb. Angeblich ist er in zwei Wochen startklar.
Die spannenden Ansagen, die Ideen und Visionen für unser Land fehlen diesem Wahlkampf noch völlig. Leider.