Laut den Umfragen, die einen Tag nach dem Kanzler-Duell gemacht wurden, hat Werner Faymann die erste direkte Konfrontation mit Michael Spindel-egger mit Respekt-Abstand gewonnen.
Michael Spindelegger hat bei seinem ersten Duell positiv überrascht – er war offensiver, eloquenter, sympathischer als erwartet.
Spindis Problem sind aber seine Themen. So sehr es wünschenswert ist, dass die nächste Regierung endlich die Unternehmen in diesem Land „entfesselt“ (wie es Spindelegger im Stil einer Drehorgel leiert) – so sehr wird man mit dem Wirtschafts-Thema alleine keine Wahl gewinnen.
Die Wähler fordern zu Recht, dass der nächste Kanzler Konzepte für eine Steuerreform, für eine Schulreform, für mehr Gerechtigkeit auf den Tisch legt. Da ist Spindelegger – bisher – viel zu wenig konkret und visionär.
Werner Faymann dagegen hat alle diese Themen in perfekter Wahlkampf-Strategie besetzt. Arbeit, Steuern, Schule, Gerechtigkeit, sogar Familie und Europa – überall liegt Faymann in Umfragen voran.
Trotzdem ist dieser Wahlkampf noch nicht gelaufen. Denn entschieden wird diese Wahl über die Mobilisierung. Und da scheint die ÖVP besser aufgestellt.
Für die SPÖ muss es ein Warn-Signal sein, dass Spindi am Dienstag die Votings auf den großen Online-Portalen (wie oe24) im Gegensatz zu den Umfragen gewonnen hat. Das bedeutet: „Seine“ ÖVP-Wähler „drücken“ für ihn derzeit mehr als die „Roten“ für Faymann.