Frank Stronach ist in diesem Wahlkampf buchstäblich nicht zu fassen.
Der skurrile Selfmade-Milliardär ist völlig beratungsresistent, liefert eine Schnapsidee nach der anderen – mal ist er für die Todesstrafe für Berufskiller (die es angeblich schon ab 2.000 € gibt:):)), dann befürwortet er nationale Euro-Abwertungen. Oh mein Gott!
Jeder „Normalo“ könnte nach so vielen Schnapsideen & Fettnäpfchen seine Kandidatur begraben, aber „Fränk“ ist mit normalen Maßstäben nicht zu messen. Bei ihm ist das „Verrückte“ fast Programm, die Schnapsideen sind Kult – Frank Stronach ist der wahre „Pirat“ in diesem Wahlkampf. Er ist das lebende Protestvotum – seine Wähler sind vermutlich so angefressen auf alles, dass sie seine verbalen Ausrutscher fast schon als wohltuend empfinden: Endlich einer, der kein politischer Textautomat ist …
Vor Jahren drohte die Protestgeneration bei US-Wahlen: „Wir wählen Mickey Mouse.“
Jetzt kann man in Österreich tatsächlich Dagobert Duck wählen. Und ich wäre mir nicht sicher, ob das Protestpotenzial gegen alle Politiker in dem Land nicht so groß ist, dass Dagobert „Fränk“ Duck trotz aller Ausrutscher locker über zehn Prozent kommt.
Denn irgendwie ist dieser Hoffnungslos-Wahlkampf von Stronach sympathisch. Irgendwie ist es erfrischend, wenn ein 81-Jähriger mit totalem Einsatz gegen die übermächtige Politik kämpft.
Und ganz ehrlich: Ohne Dagobert Stronach wären die TV-Duelle schlicht und einfach stinklangweilig.