Wolfgang Fellner

Das sagt Österreich

07.12.2013

Sind Sophie & Co wirklich ein Neustart?

Zur Vollversion des Artikels
© TZ ÖSTERREICH
Zur Vollversion des Artikels

Vize Spindelegger hat im Wahlkampf einen „Neustart“ versprochen. Das ist zwar inhaltlich angesichts der mageren Regierungs-Erklärung ein Witz – aber personell hat „Spindi“ Wort gehalten. Mit überraschend wenig Rücksicht auf Bünde, Länder oder Traditionen hat der VP-Chef „sein“ Team der Überraschungen gewählt.

Sophie Karmasin ist sicher die spannendste Minister-Nominierung: eine wirklich tolle, mutige, erfolgreiche Frau, die perfekt für ein neues Familienbild steht – dazu parteifrei, reformfreudig. Auf sie kann man gespannt sein.

Sebastian Kurz mit 27 zum Außenminister zu machen, ist gewagt – aber ein Neustart für EU- und Weltpolitik und ein tolles Signal an junge Wähler.
Ich bin sicher: Kurz wird mit seiner engagierten Politik die Außenpolitik beleben. Das ist nötig.

Auch Wolfgang Brandstetter ist ein gutes Signal für den Justizminister: parteifrei, als Faymann-Anwalt und Spindi-Freund mit beiden Seiten vernetzt.
Freilich wird Brandstetter kaum zu halten sein: Wer einen des Mordes angeklagten Kasachen-Mafioso bei sich zu Hause anmeldet, kann (zeitgleich mit dessen Prozess) wohl schlecht Justiz-Chef sein.

Da könnte vor der Angelobung der erste Rücktritt drohen. Peinlich.

Spindelegger selbst wird trotz dieser Panne wohl der treibende Teil dieser Regierung werden. Dass er – trotz extremer Belastung – selbst den Finanzminister übernimmt, deutet an: Er will diesmal die Akzente setzen. Mit der Auswahl seines Teams hat er gezeigt: ER will den Neustart!

Zur Vollversion des Artikels