Für „Profil“ sieht es derzeit nicht gut aus: Das Magazin hat mit seiner Enthüllung, dass Landeschef Hans Niessl angeblich von Swarovski 10.000 Euro im Kuvert entgegengenommen habe, möglicherweise bösen Rufmord begangen.
Wer anonyme Zeugen benützt, um Politiker zum Rücktritt zu bewegen, der muss diese Quellen ganz genau prüfen.
Wenn sich jetzt herausstellt, dass der „verlässliche Zeuge“ in Wahrheit Mitglied einer „FPÖ-Bezirksparteileitung“ ist, dann ist das in höchstem Maße unverantwortlich.
Es wäre die Pflicht von Profil gewesen, den politischen Hintergrund seines zu „100 % verlässlichen“ Zeugen offenzulegen.
Ein FPÖ-Funktionär ist ganz sicher keine unabhängige Quelle, die sich den Schutz der Anonymität verdient. So jemand muss von Beginn an mit vollem Namen für seine Anschuldigungen geradestehen.
Hans Niessl steigt jetzt wie ein Phönix aus der Sudel-Asche. Er hat sich die sofortige Wiederherstellung seines Rufs verdient.
Und die Moral von der Geschichte? In Zukunft sollten rufschädigende Vorwürfe, die nur auf anonymen Zeugen basieren und keine Akten oder Fakten haben, in Medien nicht erlaubt sein.