Für Österreichs Politik gilt derzeit offenbar das Motto: „Der Letzte dreht das Licht ab!“ – Wer nur kann, ergreift die Flucht.
Dass Laura Rudas, seit Jahren die engste Vertraute von Kanzler Faymann, jetzt sang- und klanglos der Politik „Ciao“ sagt, ist mehr als ein Symbol. Man kann ihr zum Entschluss, lieber in Stanford die Internet-Zukunft zu studieren als in Wien am Status quo der Bildungspolitik zu verzweifeln, nur gratulieren.
Der Rudas-Abschied ist wohl auch ein Zeichen für die Katastrophen-Stimmung, die derzeit in SPÖ und ÖVP herrscht. Beide einstigen Großparteien steuern auf ein Mega-Debakel bei den EU-Wahlen zu. Erstmals ist denkbar, dass die FPÖ wirklich Nr. 1 wird – und eine der beiden Großparteien als Nr. 3 unter die 20 %-Marke fällt.
Ausgerechnet das Hypo-Debakel der FPÖ könnte Rot und Schwarz zum Sargnagel werden. Weil beide Parteien in der Wähler-Kommunikation versagen.
Dass die Hypo-Erbin Ulrike Haider nun bei der EU-Wahl antreten will, ist dabei wohl der Witz des Tages. Es gehört schon eine gehörige Portion Chuzpe dazu, dass sich nach dem Hypo-Raubzug ein Mitglied der Haider-Sippe zurück in die Politik traut.
Bei aller Sympathie für die sympathische Ulrike: Auf ein Haider-Comeback im unseligen BZÖ können wir verzichten. Dessen Hypo-Reinwaschung durchs Fräulein Tochter hat uns gerade noch gefehlt …