Wolfgang Fellner

Das sagt Österreich

15.03.2014

Hypo ist pleite - im Skifahren sind wir Kaiser!

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© TZ ÖSTERREICH
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Was für eine dramatische Woche! Zuerst der Steuerprozess gegen Uli Hoeneß. Von der deutschen Justiz perfekt und professionell durchgezogen. Ein Lehrstück für eine bessere Steuermoral. Ein hartes, aber menschlich faires Urteil: 3,5 Jahre Haft. Und ein Angeklagter, der Reue und Einsicht zeigt, auf die Berufung verzichtet, freiwillig ins Gefängnis geht. Hut ab vor dieser Justiz. Und Respekt vor Uli Hoeneß.

Gleichzeitig in Österreich: Korruptions-Prozess gegen Ex-Minister Strasser. Ein Pleiten-Pech-und-Pannen-Prozess, bei dem nix funktioniert. Durchgeführt von einer Justiz, für die man sich schämen muss – totale Dilettanten. Mit einem Angeklagten, der Grimms Märchen erzählt, beim 3,5-Jahre-Urteil grinst und so was von null Reue zeigt, dass man als Bürger wütend wird. Wir sind Balkan. Bei uns in Absurdistan legen die ukrainischen Mafia-Bosse ihr Geld an. Bei uns sitzt nach wie vor kein einziger prominenter Steuersünder hinter Gittern.

Es war auch die Woche der Hypo-Entscheidung. Die Rechnung zahlt wieder der Steuerzahler. Natürlich wäre eine Hypo-Pleite extrem riskant gewesen. Aber fair ist die Lösung nicht: Die Kärntner zahlen nicht mehr als die 500 Millionen „Zukunftsfonds“ , die sich Haider aus der Hypo ergaunert hat. Die Hedgefonds und Spekulanten freuen sich, dass ihre Hypo-Anteile seit der Absage der Insolvenz um fast 30 % gestiegen sind. Und der Auslöser des ganzen Debakels, Tilo Berlin, lässt aus New York grüßen.

So müssen wir Österreicher froh sein, dass wir wenigstens noch Ski fahren können. Mit zwei Weltcupsiegen endet diese aufregende Woche versöhnlich.

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