Eine Wahl ohne großes Erdbeben …
Die EU-Wahl ist in Österreich ohne Erdrutsch verlaufen. Die FPÖ hat wieder zugelegt, ist aber von Platz 1 weiter ein ganzes Stück entfernt – und die Watsche für Finanzminister und Kanzler wegen des Sparbudgets ist ausgeblieben, es wurde bestenfalls eine Kopfnuss.
Die ÖVP hat erwartungsgemäß bei geringer Wahlbeteiligung am besten mobilisiert. Diese Wahl wurde am Land entschieden – und dort ist die ÖVP nach wie vor eine Macht.
Othmar Karas ist der neue Star der ÖVP, „Basti“ Kurz bleibt der Hoffnungsträger, doch VP-Chef Spindelegger ist gefestigt. Keine Rede von Rücktritt mehr.
Die SPÖ hat ein Mobilisierungs-Problem …
Die SPÖ kam als eine von wenigen Regierungsparteien der EU ohne Minus davon, aber ihre 24 % sind matt, Platz 1 wurde verfehlt, Eugen Freund hat wenig gebracht. Das Problem der SPÖ ist die Mobilisierung – ihre einst stärksten Länder Wien und Steiermark brechen weg.
Die FPÖ legt zu, aber zu wenig für Platz 1
Die FPÖ hat deutlich zugelegt, aber für einen Führungswechsel ist Strache (noch) zu schwach.
Die Wut auf die EU war in Österreich nicht groß genug, um ein blaues Erdbeben auszulösen.
Die Österreicher sind auf die Regierung und die EU zwar sauer, aber nur ein bisserl. Abwählen will die Regierung keiner, und aus der EU austreten will schon gar niemand.
So hat am Sonntag jeder ein bisserl gewonnen – heißt: Alles bleibt, wie es ist …