Noch zwei Wochen Sommerpause – dann beginnt das seit Langem spannendste Polit-Jahr. Wahre Erdbeben zeichnen sich ab – und es ist höchst fraglich, ob die Regierung dieses Jahr überleben wird.
Am 21. September wählt Vorarlberg – bereits da ist alles möglich. Der Zorn der Wähler im Ländle auf die Bundesregierung ist so groß, dass der junge Landeshauptmann Wallner vermutlich verprügelt wird. Dass er die absolute Mehrheit verliert, scheint sicher, dass er von über 50 % auf unter 40 % fällt ziemlich wahrscheinlich. In Vorarlberg wird man am 21. September erstmals sehen, wie die Karten unserer Innenpolitik neu gemischt werden.
Nach dem Erdbeben in Vorarlberg wird die Stimmung bei ÖVP und SPÖ extrem nervös werden. 2015 wählen in unmittelbarer Reihenfolge Burgenland, Steiermark, Oberösterreich und Wien.
Die SPÖ muss drei ihrer vier Landeshauptleute verteidigen. Ohne Steuerentlastung und sichtbaren Neustart dieser Regierung wird ihr das nicht gelingen.
Werner Faymann überlebt dieses Jahr nur, wenn er aus der Versenkung auftaucht und eine wirklich spürbare Steuerentlastung durchsetzt, die zu einem neuen Aufschwung führt. Dem Kanzler ist das zuzutrauen. Für ihn und die SPÖ geht’s ums Ganze. Und da ist Faymann immer am stärksten.
Die ÖVP dagegen dürfte nach Vorarlberg für Spindelegger nicht mehr führbar sein. Vermutlich werden die Landeskaiser die Partei in die Hand nehmen und eine neue Doppelspitze installieren: Reinhold Mitterlehner als Parteichef und Finanzminister, Sebastian Kurz als neuen Vizekanzler.
Kurz soll dann wohl einen Neustart der ÖVP umsetzen und sie wieder ins Kanzleramt führen – durch eine Koalition mit Grünen und Neos. Ein spannendes Polit-Jahr 2014/2015.