Debakel, Hoffnung, Auferstehung
Frank Stronach ist derzeit von den letzten seiner guten Geister verlassen. Kein Mensch weiß, welcher Teufel den greisen Milliardär reitet, seine treueste Weggefährtin zu feuern – nur weil sie schwanger ist.
Kathrin Nachbaur war in dem Chaos
, mit dem das Team Stronach Österreich seit Monaten belästigt, noch die erträglichste Figur: engagiert, bemüht, sympathisch.
Stronachs Bilanz in der Politik ist eine Katastrophe: Er hat bei vielen Österreichern die Hoffnung, dass es eine Alternative zur SPÖ/ÖVP-Koalition geben kann, zerstört. Jetzt kann er nur noch Richard Lugner zum Klubobmann machen – dann wär’ Fasching.
Alexander Van der Bellen dagegen ist jetzt für viele die letzte Protest-Hoffnung. Er ist das Kontrastprogramm zu Frank – er hat wirklich Werte. Wenn er zur Bundespräsidentenwahl antritt, ist die politische Sensation zum Greifen nahe: Ein Grüner übernimmt die wichtigste Position im Land.
Ein Grüner als Präsident – das wäre ein Signal: Umwelt- und Demokratiebewusstsein hätten dann den „Präsidenten-Bonus“.
Werner Faymann hat gute Chancen, kommendes Wochenende als Sieger ins Ziel zu gehen. Die Chancen, dass er am SPÖ-Parteitag mehr Stimmen als letztes Mal erhält, stehen für ihn gut. Erstens, weil er mit seiner Steuersenkungsoffensive eine kluge Strategie fährt – und zweitens, weil die SPÖ weiß, dass sie ihren Kanzler im Duell mit dem ÖVP-Django stärken muss. Nur mit einem starken Kanzler bleibt die SPÖ Nummer 1. Wird Faymann am Parteitag abgestraft, würde die ÖVP klar davonziehen.