Was nach dem roten Selbstmord am Parteitag zu erwarten war, ist eingetreten: Die SPÖ, die seit drei Jahren die Umfragen angeführt hat, erlebt einen Absturz.
– Die Stimmung für die SPÖ ist im Keller. Nur noch 15 % halten sie für gut, 68 % für schlecht. Das ist desaströs.
In der Sonntagsfrage fällt die SPÖ auf Platz 3 hinter Strache. Und ausgerechnet die ÖVP ist jetzt Nummer 1. Und zieht davon.
Die Kanzlerfrage ist für Werner Faymann noch bitterer: Obwohl er 90 % aller anderen EU-Regierungschefs (und drei ÖVP-Chefs) überlebt hat, würden Faymann nur noch 24 % zum Kanzler wählen. Aber schon 37 % wollen „Django“ Mitterlehner als neuen Kanzler.
Für die SPÖ ist Faymann freilich ohne Alternative: In der Gallup-Umfrage sagen 64 % auf die Frage, wer Faymann als SPÖ-Spitzenkandidat ersetzen sollte, sie wissen keinen besseren. Nur 16 % sind für Oldie Hundstorfer, nur 11 % für den karrierebewussten ÖBB-Chef Kern, gar nur 9 % für Schieder. Einzige Lösung:
Werner Faymann muss bis März einen Neustart schaffen. Er muss die SPÖ jetzt als Gerechtigkeits-Partei positionieren – und er muss auf Konfrontationskurs zur ÖVP gehen.
Wenn Faymann bis März keine Millionärssteuer, keine große Steuerreform und keinen Neustart in der Schulreform schafft, wird die SPÖ in den Umfragen noch weiter zurückfallen. Dann gibt es nur zwei Alternativen:
– Faymann wagt den für ihn höchst riskanten Sprung in Neuwahlen und stellt sich dem Direkt-Duell mit Django. Wunschmotto der SPÖ wäre wohl: der Gerechtigkeits-Parteichef gegen den Blockierer der Steuerreform und Verteidiger der Millionäre. Durchaus denkbar, dass Faymann so ein Duell gewinnt.
– Oder die Landeschefs Häupl, Voves, Niessl gewinnen ihre Wahlen. Bei drei Niederlagen hintereinander jedoch wäre die SPÖ – samt Faymann – am Ende.