Reform ist viel besser als ihr Ruf
Die 1. Gallup-Umfrage zur Steuerreform – von gestern Mittag – ist für die Regierung ernüchternd. Es gewinnt die FPÖ – und nur 14 % sind mit der Steuerentlastung zufrieden – 76 % nicht.
Auf genaues Nachfragen jedoch bietet sich ein völlig anderes Bild: Sobald die Befragten erfahren, dass ihnen die Steuerreform über 1.000 Euro mehr im Jahr bringt, sind plötzlich 86 % mit der Steuerreform zufrieden.
Steuer auf Haus-Erbe und Millionen ist okay
Die Regierung hat es also wieder mal geschafft, die Reform so lange zu zerstreiten, bis der gelernte Österreicher glaubt, dass sie „eh nix bringt“.
Der zuletzt völlig verstummte Finanzminister sollte die Reform endlich offensiv kommunizieren.
Denn 1.000 bis 1.720 € im Jahr mehr am Konto sind wirklich herzeigbar.
Ein Tausender mehr netto ist für die meisten in diesem Land eine spürbare Entlastung.
Durchaus akzeptabel ist auch die Gegenfinanzierung: Wer ein Haus um 1,5 Millionen erbt, kann natürlich dafür – einmal – 50.000 Steuer zahlen.
Und wer über 1 Million Jahreseinkommen hat, dem tun 5 % mehr Steuer natürlich weniger weh als einer alleinerziehenden Billa-Verkäuferin.
So hat die SPÖ ein bisserl „Reichensteuer“ durchgebracht und die ÖVP unsinnige Vermögenssteuern verhindert. Ein akzeptabler Kompromiss.
Schade nur, dass diese Reform erst 2016 in Kraft tritt. Wir hätten Sie bereits heuer – für Aufschwung und Stimmung – dringendst gebraucht.