In der Steiermark nennt man das, was die Wähler ihrem Landeshauptmann gestern verabreicht haben, eine „Betonwatsche“. Viel brutaler kann eine Wahl-Niederlage nicht ausfallen, als das, was die SPÖ und Franz Voves gestern erleben mussten.
Vor allem jene Region, die den Roten und Voves traditionell am wichtigsten ist – das Mur- und Mürz-Tal – verpasste dem Landes-Chef ein gewaltiges Protest-Votum: Eine absolute Mehrheit nach der anderen ging verloren. Fast überall wanderten mehr als 10 % der Wähler direkt von der SPÖ zur FPÖ – und das, obwohl die Freiheitlichen dort in der Gemeindepolitik fast keine Rolle spielen.
Das war keine Bürgermeister- und keine lokale Gemeindewahl gestern – das war ein landesweites Protest-Votum gegen die sogenannte „Reform-Partnerschaft“ von Voves und Schützenhöfer.
Beinhart abgestraft wurde von den Wählern gestern eine Gemeinde-Zusammenlegung, die über die Köpfe der Bevölkerung durchgezogen, und ein Spar-Programm, das ohne soziales G’spür umgesetzt wurde.
Die überfallsartig auf den 31. Mai vorgelegte Landtagswahl erhält durch den FPÖ-Erdrutsch bei der gestrigen Gemeinderats-Wahl nun eine völlig neue Dynamik. Jetzt werden die Karten vermutlich neu gemischt.
Der erwartete „Home-Run“ für Franz Voves könnte jetzt ins Wanken geraten. Ähnliche Brutal-Verluste wie gestern im Mur- und Mürz-Tal (wo höchst beliebte Gemeinde-Kaiser zur Wahl standen) kann sich die SPÖ in 10 Wochen nicht leisten – dann ist nämlich der Landeshauptmann weg.
Das rote Horror-Gespenst, dass die FPÖ – so wie bei bei den Nationalratswahlen – auch am 31. Mai Nummer eins werden könnte, beginnt plötzlich neu zu drohen …