Österreich ist mit den fürchterlichen Bildern vom Todesdrama im Schlepper-Lkw weltweit als Horrorland in allen TV-Kanälen. Selbst Obama hat die EU nach der Schockmeldung von Parndorf aufgefordert, menschlicher mit dem Flüchtlingsstrom umzugehen.
Es ist höchste Zeit, dass Österreich der Welt zeigt, dass wir kein Horrorland, sondern Weltmeister der guten Herzen sind. Kein Land spendete pro Kopf so viel für verfolgte Menschen wie Österreich bei Nachbar in Not. Nach dem Todesdrama von Parndorf ist kein Platz mehr für Hassparolen und billigen Anti-Ausländer-Wahlkampf - es ist Zeit für Mitgefühl und Hilfe.
Ein Lichtermeer jener Menschen, die für Menschlichkeit sind, könnte ein weltweites Signal setzen, dass Österreich als erstes Land in Europa Herz statt Stacheldraht zeigt. Eine Aktion wie Nachbar in Not könnte Spenden und Quartiere sammeln und das Asylchaos im Schulterschluss rasch lösen.
Vor allem muss die Regierung aus ihrer Asyl-Ohnmacht erwachen. Die Ernennung des Flüchtlingskoordinators war ein erster Schritt. Jetzt muss ein Signal an die EU erfolgen:
Sebastian Kurz, unser erfolgreicher Außenminister, soll die Asylagenden übernehmen. Es wäre richtig, die Zuständigkeit für den Flüchtlingsstrom von der Polizei-Ministerin zum Außenminister zu übertragen. Wir sollten als erstes Land zeigen, dass wir die Flüchtlingsfrage international lösen wollen.
Kurz ist jener Politiker im Land, der am meisten Druck machen kann. Sein Ruf nach einem Sondergipfel ist völlig richtig. Die EU muss jetzt rasch handeln. Es ist eine Schande, dass für die Griechen-Kredite der Banken ein Sondergipfel nach dem anderen stattgefunden hat -für das Schicksal der Flüchtlinge aber bis Mitte Oktober offenbar kein Handlungsbedarf besteht.
Die Außenminister und Regierungschefs müssen die Flüchtlingsfrage übernehmen -und als EU-Initiative lösen. Lasst uns handeln, helfen, spenden. So ein Wahnsinn wie in Parndorf darf nicht mehr passieren.