Heute geht es in Wien um alles – wir stehen vor der spannendsten Wahl dieser Zweiten Republik:
– Weil eine Stimme für die FPÖ nicht mehr ein reines Protestvotum ist, sondern die totale politische Wende bedeuten kann.
– Weil die SPÖ, die Wien seit 70 Jahren gestaltet, aus dem Rathaus fliegen kann.
– Weil die ÖVP, wenn sie unter 10 % fällt, in dramatische Turbulenzen kommt.
– Weil Grüne und Neos ums Überleben kämpfen.
– Und weil ein FPÖ-Sieg in Wien automatisch ein Erdbeben im Bund auslöst.
Wer FPÖ wählt, der wählt ganz gezielt den Umsturz
Wer heute FPÖ wählt, der wählt gezielt den politischen Umsturz – mit Strache als Bürgermeister, mit zahlreichen Greenhorns als Stadträten, mit vollem Risiko: Wenn der Umsturz gut geht, wird das Parkpickerl gratis – wenn nicht, wird Wien Kärnten.
Wer die SPÖ wählt, ist entweder mit der Entwicklung der Stadt zufrieden oder will Strache als Stadtchef verhindern. SPÖ-wählen ist das Gegenteil von Risiko: Häupl bleibt, die Stadt bleibt, wie sie ist, und Strache bleibt in der Opposition – theoretisch wollen das 60 % der Wiener.
Wer Grün wählt, der will die rot-grüne Koalition unbedingt erhalten. Auch gut.
Wer ÖVP wählt, stärkt die Wirtschaft, riskiert aber auch Blau-Schwarz. Na ja.
Wer die Neos wählt, wählt Protest ohne Strache, ohne Risiko, aber ohne jede Chance auf Gestaltung. Für was?
Meine Prognose: Strache wird heute Opfer des eigenen Erfolgs – viele Wiener wollen zu Recht protestieren, aber sicher keine Revolution, die dann eintritt. Mehr als 35 % sind nicht drin …
Häupl wird mit der Angst vor Strache erstmals seit Jahren wieder die SPÖ-Basis mobilisieren und die Unentschlossenen gewinnen – das bringt ihn über 38 %.
Wien ist eine der lebenswertesten und, wie man bei den Flüchtlingen sah, sympathischsten Städte der Welt, mit Gratis-Kindergarten und 1-Euro-pro-Tag-Öffis auch eine der sozialsten. Es ist eine Stadt ohne Flüchtlings-Chaos, mit Menschlichkeit. Warum soll man das unbedingt ändern?