Eine Politiker-Reise wird zur Provokation
Nächste Woche sperrt die Republik Österreich für eine Woche zu.
Der Präsident, der Kanzler und der Vizekanzler starten ein Wettrennen der besonderen Art: Wer hat den schönsten USA-Trip?
Was kümmert uns die Euro-Krise? Wen betrübt das Griechen-Drama? Bei unserer Konjunktur brennt der Hut – aber alle Regierungs-Chefs verreisen gleichzeitig nach New York.
Natürlich ist die Eröffnung einer UN-Generalversammlung wichtig. Natürlich ist es gut, wenn Österreich für einen eigenen Staat Palästina eintritt. Aber Hand aufs Herz: Ein heimischer Top-Politiker (Kanzler oder Außenminister) hätte bei der UNO vollauf genügt.
Natürlich ist es gut, wenn unsere Regierungsspitze in der Außenpolitik aktiv wird – aber die Zeiten sind zu ernst, um einem Koch in New York Orden zu verleihen.
Wir können es uns derzeit nicht leisten, die Republik eine Woche zuzusperren und unsere Top-Politiker auf Steuerkosten zu abgetakelten Ex-Politikern wie Ronald Lauder oder Arnie zu schicken.
Wir brauchen eine Einigung zur Steuerreform, neue Gesetze gegen Korruption, vor allem ein Konjunktur-Programm gegen die Krise.
Da wirkt diese absurde Reise zur UNO fast wie eine Provokation.