New York war für unsere Politiker (k)eine Reise wert
Wie gut, dass unser Kanzler US-Präsident Obama nach Wien eingeladen hat – und Außenminister Spindelegger diese Geste gleich auch noch mit einer Einladung an Hillary Clinton aufdoppelte. So hat der aufwendige Trip unserer Staatsspitze nach New York doch noch einen Sinn gehabt und Österreich wenigstens als Staats-Tourismusland wieder ins Gespräch gebracht.
Sonst könnte man nämlich auf die Idee kommen, der Staats-Trip wäre buchstäblich für die Katz gewesen. Und man könnte die Frage stellen: Warum fahren in Zeiten der Krise alle drei Spitzen dieser Republik zur UN-Vollversammlung, wenn sie dort absolut nichts bewegen können?
In Wahrheit hat die UN-Vollversammlung gestern gezeigt: Unsere Welt befindet sich nach wie vor in der Geiselhaft der Vereinigten Staaten. Wenn die USA im Irak einmarschieren, folgen die anderen wie die Lemminge. Wenn die Wall Street hustet, kriegen unsere Börsen Lungenentzündung. Und wenn Obama – aus wahltaktischen Gründen – zu einem eigenen Palästinenser-Staat „Nein“ sagt, zerplatzt der Traum eines ganzen palästinensischen Volkes. Und die Welt schweigt.
Mit dem „Nein“ zum Palästinenser-Staat ist auch das Erbe von Bruno Kreisky zerbrochen. Aber unsere Staatsspitze hatte wenigstens einen netten Trip. Und vielleicht kommt Obama ja demnächst nach Wien …