Wolfgang Fellner

Das sagt Österreich

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 Schluss mit Streit: Korruption muss aufgeklärt werden

Morgen früh kehrt die Regierung nach einer Woche Politik-Sightseeing in den USA wieder an die Arbeit zurück. Die Lage ist ernster als man glauben möchte. Unsere „Insel der Seligen“ versinkt zusätzlich in einem Sumpf der Korruption.
Republik ist erschüttert. Der zufällige Fund von Meischberger-Schwarzgeldkonten und die zufällige Verhaftung eines Eurofighter-Geldwäschers in Rom haben einen Flächenbrand an Enthüllungen ausgelöst, die diese Republik in ihren Grundfesten erschüttern.

Die ÖVP versinkt im Telekom- und Eurofighter-Sumpf des Grafen Mensdorff-Pouilly. FPÖ und BZÖ, die als Oppositionsparteien bei der Aufdeckung der Korruption so wichtig wären, stecken selbst bis zum Hals im Dreck und können in Kürze ihr gesamtes früheres Führungspersonal der Jahre 2003 bis 2006 vor Gericht bewundern.

Kabarettreif.
In bewährter „Spin Doctor“-Manier haben ÖVP und FPÖ den Spieß umgedreht und Kanzler Faymann mit einer „Inseraten-Affäre“ angeschüttet – lautstark bejubelt von ÖVP-nahen Zeitungen, die in der Korruptions-Ära Schüssel zig Millionen Euro an Staatsgeld kassiert haben.

Und weil hierzulande jede Korruption kabarettreife Phasen hat, hat profil gestern aufgedeckt, dass die einzige Weisung von Kanzler Faymann, die wirklich nachgewiesen und von der Revision kritisiert wird, ausgerechnet die Asfinag-Inserate in der Kleinen Zeitung betrifft. Womit bewiesen ist: Ausgerechnet jene beiden Zeitungen, die am lautesten krakeelen (KURIER und Kleine Zeitung), haben in Wahrheit bisher am meisten von einer unsauberen Vergabe von staatsnahen Inseraten profitiert.

Die wirtschaftliche und moralische Situation in Österreich ist freilich zu ernst, um die Zeit weiter mit kindischem gegenseitigem Dreckschleudern zu vergeuden.
Saure Wiesen. Die Regierung muss wieder zur Gemeinsamkeit finden. Die Koalition muss gemeinsam den Schmiergeld-Sumpf aus Eurofightern, Telekom und Buwog aufdecken – und die sauren Wiesen in diesem Land trockenlegen.

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