Auf den ersten Blick ist Österreich in der Euro-Krise eine Insel der Seligen: Wir haben die niedrigste Arbeitslosenquote, einen robusten Export, sogar die Inflation geht wieder leicht zurück.
In der brutalen Welt der Ratingagenturen trennt uns von Italien und Griechenland aber weniger als wir vermuten: Unsere Wirtschaft ist eng verflochten mit den Krisenländern im Osten und Italien, unsere Banken wackeln und unser Triple-A-Rating wird schon in Kürze der Vergangenheit angehören.
Die unbestechlich brutalen Spekulanten haben erkannt: Gegen Österreich kann man wetten – und so hat die Krise für Portugal, Griechenland, Irland auch begonnen.
Umso wichtiger ist es, dass die Regierung beim Sparen Einigkeit zeigt. Wenn Sozialminister Hundstorfer sagt, dass er das Pensionsproblem nicht ambitioniert lösen kann (sprich: will), dann ist das eine gefährliche Drohung.
Ein Minister, der kundtut, dass er nicht mit voller Kraft sparen will, ist in Zeiten wie diesen ein Sicherheitsrisiko. Der Frühpensions-Irrsinn, für den der Sozialminister die Verantwortung trägt, gehört schnellstens abgestellt. Ein „Geht nicht“ darf es in so dramatischen Zeiten wie derzeit nicht geben