Aufklärung soll nicht Schlammschlacht werden
Der Korruptions-Sumpf in unserem Land wird immer tiefer. Gestern wurden nicht nur die Zahlungen der Telekom an Minister enthüllt, sondern es wurde der „Aufklärer“ der ÖVP, Karl Amon, als „Nehmer“ an den Pranger gestellt.
Amon führt die VP-Fraktion sowohl in der Causa Kampusch als auch beim U-Ausschuss an. Jetzt wirft ihm der Enthüllungs-Sheriff Peter Pilz vor, 2007 von der Telekom selbst Geld kassiert zu haben.
Abgesehen davon, dass es allmählich absurd wird, an wen die Telekom aller Geld überwiesen hat …
… scheint der „Fall Amon“ relativ lächerlich. Nicht Amon selbst hat die 10.000 Euro kassiert, sondern eine Zeitschrift des ÖAAB.
Wenn künftig jedes Inserat in einem Vereins- oder Parteiblattl ein Fall für den Korruptions-Ausschuss wird, dann gibt es dort bald einige Tausende Angeklagte. Es wäre sinnvoller, wenn dieser Ausschuss die wirklich großen Nehmer entlarvt, statt in eine politische Schlammschlacht auszuarten.
Eine Konsequenz sollte der „Fall Amon“ trotzdem haben: Die stille Parteifinanzierung über „Druckkostenbeiträge“ an Parteiblätter soll aufhören. Parteiblätter sollen von öffentlichen Unternehmen kein Geld mehr nehmen dürfen. Per Gesetz.
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