Wolfgang Fellner

Das sagt Österreich

26.01.2012

Was dürfen Politiker in Zukunft noch?

Zur Vollversion des Artikels
© TZ ÖSTERREICH
Zur Vollversion des Artikels

Politiker-Bashing, sprich: das Verprügeln aller Politiker, ist derzeit der Lieblingssport der Österreicher: Vom ORF bis zu den Boulevard-Zeitungen, vom Dienstauto bis zu den Gratis-Jagden wird derzeit auf alle Politiker hingedroschen.

Darf sich die Telekom-Sprecherin der ÖVP, Karin Hakl, den Wahlkampf von der Telekom sponsern lassen? Definitiv nicht. Das ist ein klarer Rücktritt. Und zwar völlig.

Darf sich der Tiroler Landeshauptmann Platter von Hoteliers auf Gratis-Jagd-Abschüsse einladen lassen? Wohl eher nicht – weil jeder Abschuss einige Tausender wert ist und Hoteliers vom Landes-Chef üblicherweise öfter was brauchen.

Trotzdem ist das kein Rücktritt – weil’s gelebte Praxis ist – aber ein Fall für „Ehrenkodex“ und Gesetz, die es künftig verbieten sollten.

Dürfen Politiker von BMW extrem günstige Leasing-Dienstautos mit 40 % Rabatt beziehen? Sicher schon. Weil sie erstens schlecht mit dem Fahrrad nach Tirol fahren können – und weil zweitens auch Politiker gute Deals machen dürfen, vor allem, wenn’s dem Budget nützt.

Wahlkampf-Spenden, Gratis-Jagden, Sponsor-Gelder für Politiker gehören endlich sauber gesetzlich geregelt – aber nicht jedes Dienstauto sollte verteufelt werden.

Schicken Sie Ihre Meinung an: wolfgangfellner@oe24.at

Zur Vollversion des Artikels