Erstes Reform-Lichtlein für die Schule ist da
Immer wenn man glaubt, es geht nicht mehr, kommt bei dieser Regierung ein kleines Reform-Lichtlein daher. Das war letzte Woche so beim Transparenz-Gesetz. Und das war auch diese Woche so, als die Regierung Faymann endlich (!) ein 1. Schrittchen gewagt hat, ihr Versprechen einer großen Schulreform einzulösen.
Lehrer gehören in die Schule. Das Ministerinnen-Duo Schmied und Fekter ist angetreten, spät aber doch das Lehrer-Dienstrecht zu reformieren. Derzeit verbringen unsere Lehrer weltweit die wenigste Zeit in der Schule (37 % ihrer Jahres-Dienstzeit) – aber im internationalen Vergleich die meiste Zeit zu Hause. Schmied will, dass künftig jeder neue (!) Lehrer zwischen 3 und 5 Stunden mehr in der Schule verbringt – dafür erhält er (völlig zu Recht) beim Einstieg 20 % mehr Gehalt. Lehrer gehören in die Schule, nicht aufs Sofa.
Zu wenig. Die Schmied-Reform des Lehrer-Dienstrechts ist richtig – nur zu wenig. Warum verbringen nicht alle Lehrer (nicht bloß die jungen) mehr Zeit bei den Schülern? Warum können Lehrer nicht 15 Stunden pro Woche mehr in der Schule sein statt des drohenden Kompromisses von drei Stunden? Und warum bekommen nicht alle für diesen Mehr-Einsatz 20 % mehr?
Natürlich kostet das viel – aber sollte uns das eine Schulreform nicht wert sein? Die Reform des Lehrer-Dienstrechts ist zu wenig mutig. Aber: Die Regierung setzt den ersten Schritt in die richtige Richtung. Frei nach dem Motto: Advent, Advent – ein Reform-Lichtlein brennt. Bis zum politischen Weihnachten dauert’s bei dieser Regierung aber wohl noch sehr lange …
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