Wolfgang Fellner

Das sagt Österreich

26.05.2012

Faymann führt, solange es uns so gut geht

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© TZ ÖSTERREICH
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Sparkurs. Europa stürzt in die nächste Wirtschaftskrise. Der zu unüberlegte Radikal-Sparkurs von Merkozy und die bei der Griechen-Hilfe sinnlos verbrannten Steuer-Milliarden können die ganze EU in eine Rezession stürzen.

Sogar in den USA fürchtet Ba­rack Obama bereits um seine Wiederwahl, weil eine Wirtschaftskrise in Europa auch eine Rezession in den USA bedeutet. In Österreich ist Werner Faymann offenbar einer von wenigen Regierungschefs, der mit seiner Partei reale Chancen auf eine Wiederwahl hat. Im neuen Polit-Barometer überholt Faymanns SPÖ wieder Straches FPÖ.

Der Grund ist simpel: Österreich schafft als einer der wenigen EU-Staaten 2012 Wachstum, hat die höchste Beschäftigung, fuhr im Gegensatz zu Sarkozy und Merkel einen klugen Sparkurs. Noch ist Österreich eine Insel der Seligen – von der globalen Wirtschaftskrise merkt man bei uns (noch) nichts.

Wachstum. Faymann steht mit seiner SPÖ für den sanften Hollande-Kurs, den die Wähler offenbar jetzt europaweit wählen: Investitionen in Wachstum, in Arbeitsplätze und Bildung statt brutalem Sparen um jeden Preis. Der offenbar unvermeidliche Austritt der Griechen aus dem Euro soll durch eine große Wachstums-Offensive der EU gekontert werden.

Setzt sich Faymann mit Hollande und den Wachstums-Fans in Europa durch, wird er die nächste Wahl gewinnen – die FPÖ hat nach wie vor zu wenig Wirtschafts-Kompetenz, um eine echte Alternative zu sein. Und die ÖVP hat sich zwar von der reinen Raiffeisen-Partei, die unser Geld den Banken nachgeworfen hat, emanzipiert, kommt mit ihrem harten Sparkurs bei den Wählern nicht an. In Europa werden 2013 nicht die Sparer, sondern die Investierer gewählt werden.

Nächste Wahl. Wer den Aufschwung möglich macht, wer in Wachstum investiert, wird die nächste Wahl gewinnen. Und wenn Europa wirklich in eine Rezession stürzt, werden alle Regierungen wie Frankreichs Sarkozy abgewählt werden. Wohl auch unsere Große Koalition. Dann schlägt wirklich die Stunde von HC Strache.
 

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