Unser schönstes Bundesland Kärnten, das gerade im Sommer so wunderbar sein kann, versinkt derzeit im Sumpf des Haider-Erbes.
Jahrzehntelang galten Journalisten, die versuchten, das „System Haider“ aufzudecken (was bekanntlich auch ich und Alfred Worm vielfach bei NEWS versucht haben) als „Verräter“. Haider war in Kärnten der Volksheld. Heute gilt er zu Recht als Pate der Polit-Mafia.
Freilich ahnt man: Die Raubrittermethoden von Haider waren in der schwarz-blauen Regierung Alltag. Graf Ali, Grasser, Strasser, Gorbach & Co. haben wohl nur umgesetzt, was auf Chef-Ebene paktiert wurde.
Jetzt ist Großreinemachen fällig – von der Justiz bis zu den Parteien
Jetzt ist Großreinemachen in dieser Republik angesagt. Die Justiz muss endlich so mutig werden wie Richter Herrnhofer, der die Mafia-Schweiger Martinz und Birnbacher zum Geständnis brachte, weil er ihnen klarmachte, dass sie sonst direkt in die Zelle wandern.
Nach den „kleinen Fischen“ muss die Justiz jetzt endlich die „Chef-Partie“ knacken. Was wusste Schüssel? Welche Rolle spielte Strasser? An wen verteilte Schüssel-Freund „Graf Ali“ seine Millionen? Wie funktionierte das „System Grasser“?
In Wahrheit muss die Regierung Faymann jetzt eine ganze „Sonder-Einheit“ der Justiz bereitstellen, um diesen Mega-Sumpf aufzuklären.
Die Mittel der Korruptions-Staatsanwaltschaft reichen nicht – wir brauchen das zehnfache Personal an Staatsanwälten und Richtern.
Es muss jetzt mehr Geständnisse wie jenes von Martinz geben – oder die verantwortlichen Politiker müssen ins Gefängnis wandern.
Es muss serienweise Rücktritte geben – von Scheuch bis Dobernig.
Und alle Parteien werden einen ehrlichen Neustart wagen müssen: Die ÖVP ohne Schüssel-Erben. Die FPÖ ohne Kärnten-Ballast.
Und in Kärnten kann der populäre Landeshauptmann Dörfler wohl nur überleben, wenn er die Haider-FPK auflöst, eine neue Bewegung gründet und einen Neustart für Kärnten wagt – mit Neuwahlen.
Meinung an: wolfgangfellner@oe24.at