Der skurrile „Fränkie“ Stronach entwickelt sich zum Phänomen.
Wie das Ungeheuer „Nessie“ ist Stronach aus dem Vakuum unserer heimischen Politik aufgetaucht – und lange vor dem Start seiner Partei erreicht der Auto-Fabrikant bereits 9 % der Stimmen. Dabei hat er noch kein Programm, keinen Namen, gerade drei Hinterbänkler.
Der Trend ist klar: Stronach geht über 10 % – und was kommt dann?
Trotzdem wird Stronach zur treibenden Kraft der nächsten 12 Monate Wahlkampf werden.
Inhaltlich – weil er auf extrem populistische Weise die Rückkehr zum Schilling und den Rauswurf der Griechen aus dem Euro fordert, womit er 30 % der Österreicher aus dem Anti-Euro-Herzen spricht.
Parteitaktisch sorgt „Fränkie“ für ein Umfrage-Erdbeben, weil er den Möchtegern-Kanzler HC Strache abräumt wie einen Christbaum.
39 % der FPÖ-Wähler halten Stronach für „wählbar“ – das bringt den siegesbewussten HC unter Druck.
Der Trend der Umfragen ist absehbar: Stronach wird in Kürze locker über 10 % kommen und mit seinen 25 Millionen Werbekampagne Richtung 20 % marschieren.
Strache wird unter 20 % fallen und sein Sieger-Image verlieren.
BZÖ und Piraten können den Einzug ins Parlament vergessen.
Derzeit profitiert Faymann von Stronach – aber wie lange?
Klarer Sieger der Stronach-Aufregung ist vorerst Kanzler Faymann. Seine SPÖ-Wähler sind gegen den Milliardär weitgehend immun.
Faymann macht im Moment vieles richtig. Er präsentiert sich als EU-Staatsmann für die Pro-Euro-Mehrheit in Österreich, er arbeitet am Grün-Image – träumt in Wahrheit von der Rot-Grün-Koalition.
Die ist gar nicht mehr so weit entfernt, wie man glaubt, wenn BZÖ und Piraten scheitern und eine Mehrheit mit 47 % erreichbar ist.
In der momentanen Protest-Stimmung in Österreich ist aber sogar denkbar, dass Strache und Stronach die Mehrheit erhalten – wenn sich die FPÖ wieder erfängt und der „Milliardär als Populist“ über 20 % der Stimmen kommt.
Das wäre dann der totale Polit-Umsturz – wenn Strache und Stronach Österreich regieren …
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