Wolfgang Fellner

Das sagt Österreich

07.02.2013

Kanzler hat sich wacker geschlagen …

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© TZ ÖSTERREICH
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Bis gestern Abend war das Ergebnis noch nicht in „trockenen Tüchern“ und die Staatschefs kämpften am EU-Gipfel wie auf einem Basar um jeden Euro Beitragszahlung …

Aber wenn es Kanzler Faymann wirklich gelingt, seinen am Telefon ausverhandelten „Beitrags-Kompromiss“ vertraglich festzuschreiben, hat er sich wacker geschlagen.
Natürlich wäre es besser, weniger EU-Beitrag zu zahlen als mehr.

Aber das ist angesichts steigender Kosten (und eines steigenden BIP, das als Grundlage der Berechnung gilt) reine Illusion.

Mit dem Faymann-Kompromiss kann Österreich gut leben: 100 Millionen Euro Rabatt (statt der traumhaften 187, die wir hatten), unter eine Milliarde Beitrag (statt der befürchteten 1,3 Milliarden) und fast exakt die gewünschte Agrarförderung von 700 Millionen – das ist ein respektables Ergebnis.

Natürlich werden jetzt Strache und Co. über den Kanzler herfallen, er hätte Österreich verraten – und den Wahlkampf eröffnen.

Nur: In der Theorie kann jeder alles fordern. In der harten Praxis der EU muss man Erfolge erst einmal erkämpfen – und dafür wirklich gut vernetzt sein.

Faymann ist jedenfalls der Politiker, der für Österreich nächtelang sehr gut verhandelt hat, während die Kritiker am Opernball tanzten oder auf den Malediven urlaubten.

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