Werner Faymann geht als Erster in diesem Wahljahr in die Offensive: Er wechselt seinen umstrittensten Minister aus – setzt ihn als Wahlkampf-Lokomotive in die Partei.
Faymann erledigt damit gleich zwei Probleme auf einen Schlag:
– Er nimmt der ÖVP ihren „Lieblingsfeind“ weg – plötzlich gibt es keinen „Minus-Minister“ mehr, auf den die ÖVP einschlagen kann.
– Er holt in die SPÖ-Zentrale den Mann zurück, der die Fischer- und Gusenbauer-Wahlkämpfe geführt hat. Darabos ist – bestens geschult in der burgenländischen Niessl-Truppe – ein Spezialist für die Mobilisierung der eigenen Stammwähler.
Darabos ist auch ein Signal für die neue Härte im „Koalitions-Krieg“ SPÖ gegen ÖVP. Es gibt keinen anderen Politiker im Land, der mit der ÖVP mehr politische Rechnungen offen hat als Darabos.
Darabos gegen die Spindelegger-VP: Das wird ein Hass-Duell der Sonderklasse. Man kann damit rechnen, dass der von den Schwarzen „gefolterte“ Darabos seinen Ex-Partnern nichts schuldig bleiben wird.
Damit ist auch die Richtung des Wahlkampfs endgültig klar: SPÖ und ÖVP treten zum Catch-as-catch-can gegeneinander an.
Während sich Strache mit Stronach um Platz 3 prügeln darf, werden sich Faymann und Spindi als „liebste Feinde“ ein beinhartes Duell um den Kanzler liefern. Mit dem ÖVP-Lieblingsfeind Darabos als neuem „Scharfmacher“.
Schicken Sie Ihre Meinung an: wolfgangfellner@oe24.at