Gerald Klug, der neue Heeres-Minister, repräsentiert als Person besser als jeder andere den lebenden Widerspruch der SPÖ beim Thema Bundesheer: Persönlich ist er ein klarer Anhänger der Wehrpflicht, als braver Parteisoldat hat er aber für das Profi-Heer gestimmt.
Jetzt kann der Newcomer, der mit seinem Kahlkopf aussieht wie ein Schleifer-Offizier, aus seinem Pro-Wehrdienst-Herz und seinem Pro-Berufsheer-Votum immerhin einen idealen Kompromiss finden.
Unser Bundesheer braucht nämlich eine Reform mit Herz und Hirn.
Die klare Mehrheit der Wähler will, dass die Wehrpflicht bleibt – aber sie muss mehr Sinn bekommen: viel mehr Katastrophenschutz, mehr Internet- und Technologie-Know-how, mehr soziale Kompetenz.
Wehrdienst und Zivildienst müssen mehr Anreize erhalten: Sprachkurse, Führerschein, Praktika.
In die Heeresreform gehören die positiven Elemente des Berufsheeres integriert: mehr Professionalität, mehr Freiwilligkeit, mehr Spezialisierung – weniger Putz- und Kochdienst.
Die Heeres-Reform ist ein Herkules-Werk: Eine völlig kaputte Operetten-Armee soll zu einer modernen Positiv-Truppe werden.
In Wahrheit hätte man für den Job David Copperfield engagieren sollen, aber der Neue hat wenigstens den richtigen Namen: Klug.
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