Das sagt ÖSTERREICH
Der Schul-Lockdown ist ein Schwindel!
17.01.2021Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.
Gestern hat Kanzler Kurz als Begründung für die Verlängerung des Lockdowns wortreich die Beispiele Südtirol und Schweiz genannt. Der Kanzler wörtlich: Südtirol hat den Lockdown am 7. Jänner gelockert – morgen müssen sie wieder in einen Total-Lockdown und Schulen und Geschäfte sperren.
Heute wird der Kanzler ein Erklärungs-Problem bekommen. Denn nach Auskunft von Martin Lercher, des stellvertretenden Chefredakteurs der größten Tageszeitung in Südtirol, der Dolomiten, sind die Aussagen von Kurz falsch: „Bei uns in Südtirol sind Montag alle Schulen und alle Geschäfte geöffnet. Keine Rede von einem Lockdown.“ Auch in der Schweiz sind die Schulen offen.
In Österreich ist ein weiterer Schul-Lockdown den Eltern und Schülern nicht mehr zumutbar. Die Wut der Eltern steigt dramatisch an – völlig zu Recht. Unsere Kinder haben ein Recht auf Bildung, auf Freunde, auf soziale Kontakte. Wir verlieren gerade eine ganze Generation.
Die Landeshauptleute, die der Schul-Schließung im Glauben auf das „Vorbild Südtirol“ zugestimmt haben, sollten heute den Mut haben und ihre Entscheidung zurücknehmen.
Heinz Faßmann muss sich allen Ernstes seinen Rücktritt überlegen. Ein Bildungsminister, der nicht in der Lage ist, den Schülern ihr Recht auf Bildung zu garantieren, ist fehl am Platz.
Mein Vorschlag: Kontrollieren wir heute und morgen die Daten, ob bei den Positiv-Tests mit dem Briten-Virus überdurchschnittlich viele Schüler unter 14 Jahren dabei sind. Und wenn nicht, dann machen wir die Fehl-Entscheidung von gestern bitte rückgängig – und sperren die Schulen am nächsten Montag, den 25. Jänner auf. So wie Südtirol, Herr Bundeskanzler!