Das sagt ÖSTERREICH

Die FPÖ gewinnt in jedem Fall

08.06.2016

Bei einer Zielgruppe punktet die FPÖ mit ihrer Wahlanfechtung besonders.

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Es gibt kein Gesetz, das einer Partei verbietet, ein schlechter Verlierer zu sein. Somit ist es das gute Recht der FPÖ, die knappe Wahlniederlage ihres Kandidaten anzufechten.

Aber es ist auch unverantwortlich. Seit dem Wahlabend setzt die FPÖ alles daran, die Präsidentenwahl als „geschoben“ zu diffamieren. Bei einem Teil ihrer Klientel hat sie damit, wie vor allem die Hysterie auf Facebook etc. zeigt, offensichtlich Erfolg. Die Paranoiker und Verschwörungstheoretiker haben Hochkonjunktur. „Das System“ hätte den Kandidaten der „kleinen Leute“ um den Sieg betrogen.

Auch wenn es dafür keinen Beweis gibt. Soweit bekannt, gibt es in den 150 Seiten, die FPÖ-Chef Strache vorgelegt hat, keinen einzigen Hinweis auf eine konkrete Manipulation zugunsten Van der Bellens. Dass Wahlkarten schon am Sonntag ausgezählt werden, ist zwar vorschriftswidrig (warum eigentlich?), fürs Ergebnis aber irrelevant.

Der Verfassungsgerichtshof wird sich mit all den Einwänden korrekt auseinandersetzen. Kommt er zum Schluss, dass es bei der Niederlage Hofers bleibt, werden die Gerüchte trotzdem weiter – und üppiger als je zuvor – sprießen. Der Zorn auf „die da oben“ wird größer. Aber genau darauf will die FPÖ ja hinaus. Damit hat die FPÖ in jedem Fall gewonnen.

Werner Schima

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