Das sagt Österreich

Die Landtags-Wahlen als Stimmungs-Test

05.01.2018

Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.

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© ÖSTERREICH/ Artner
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Die ersten seriösen Umfragen im neuen Jahr - nach den ersten 14 Tagen Kurz/Strache - zeigen: Die türkis-blaue Regierung ist gut gestartet, liegt mit 60-%-Zustimmung doppelt so gut wie die alte, "große" Koalition (die hatte zuletzt nur noch 28 % Positiv-Bewertung) - aber: die Regierungs-Bäume wachsen nicht in den Himmel.

Sebastian Kurz und HC Strache ist es zunächst gut gelungen, die eigenen Wähler zufrieden zu stellen. Die 60 % Zustimmung, aber auch die neuen Umfragewerte von 31 % für die ÖVP und 27 % für die FPÖ entsprechen fast exakt dem letzten Wahl-Ergebnis. Sprich: Die Türkis- und Blau-Wähler applaudieren.

Über die eigenen Stammwähler vom 15. Oktober hinaus freilich konnten Kurz und Strache bisher noch nicht punkten. Kurz hat bisher noch keinen Kanzler-Bonus, Strache und die FPÖ haben noch keinen Regierungs-Bonus.

Die SPÖ-Wähler, die Grünen, vor allem aber auch die vielen unentschlossenen Wähler der Mitte konnten ÖVP und FPÖ bisher noch nicht für ihre Regierungs-Pläne gewinnen. Da bleibt Skepsis bis Ablehnung.

Wie stark der Bonus für ÖVP und FPÖ derzeit bei den Wählern wirklich ist, wird sich schon in den nächsten drei Monaten in aller Deutlichkeit zeigen: In 100 Tagen stehen vier Landtagswahlen auf dem Programm.

Die ÖVP muss ihre exzellenten Ergebnisse in NÖ, Tirol, Salzburg halten - und die SPÖ darf nicht verlieren. Der neue SPÖ-Oppositionschef Kern darf vor allem Kärnten nicht verlieren - sonst ist er selbst erledigt.

Auftakt ist in zwei Wochen in NÖ: Dort darf die Kurz-ÖVP laut aktuellen Umfragen mit einem Achtungserfolg von 45 bis 47 % rechnen. Das ist zwar 4 bis 6 % schlechter als der letzte Pröll-Rekord,. aber ein klarer Sieg.

Die FPÖ wird in NÖ einen Erdrutsch-Sieg feiern und von weniger als 10 % auf deutlich über 20 % steigen. Im Moment hält die FPÖ bei 21 %, wenn sie sich auf 23 % steigert, überholt die die SPÖ mit ihrem unfreiwilligen Polit-Clown Franz Schnabl. Das wäre dann das erste Mega-Debakel für Rot in diesem Jahr.

Von NÖ wird sich die dann die Dynamik für alle vier Wahlen ergeben: Drei klare Siege für die Kurz-ÖVP, dreimal ein Erdrutsch-Sieg für die FPÖ, dreimal frustrierende Ergebnisse für die SPÖ sind zu erwarten.

Doch der Showdown erfolgt erst in Kärnten: Wenn dort die FPÖ wieder die SPÖ überholt und mit Blau-Schwarz den roten Landes-Kaiser stürzt, dann wäre die SPÖ am Boden zerstört.

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