Das sagt ÖSTERREICH

Die Wiener müssen jetzt SPÖ sanieren

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Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.

Dass die SPÖ ein verita­bles Problem hat, steht nicht erst seit der Wahl-Schlappe vom vergangenen Sonntag fest. In Wahrheit ist die Partei seit Jahren politisch tot. Christian Kern ist mit seinem Versuch, die SPÖ als moderne, gesellschaftspolitisch progressive Bewegung à la Macron und Trudeau zu positionieren, krachend gescheitert. Seitdem ist die Partei in ­einem Schlingerkurs zwischen links und rechts, modern und retro, jung und alt.

Das Problem der SPÖ ist, dass sie nicht weiß, wo sie hinwill. Und weit und breit ist auch niemand in der Partei zu sehen, der diese Richtung vorgibt.

So sympathisch Pamela Rendi-Wagner auch ist, in der Schlangengrube SPÖ kann sie sich einfach nicht durchsetzen.

Bis zur Wien-Wahl muss sich die SPÖ finden

Spätestens nach den beiden Landtagswahlen in der Steiermark und dem Burgenland – und den dort zu erwartenden Abstürzen – wird die SPÖ also Anfang nächsten Jahres unweigerlich in eine Obfrau-/Obmann-Debatte hineinlaufen. Denn im Herbst 2020 wählt Wien – und spätestens bis dahin muss sich die Partei unbedingt gefunden haben. 

Ein Linksrutsch, wie ihn einige Partei-Rebellen fordern, wird die SPÖ jedenfalls mit Sicherheit nicht retten, sondern würde das Chaos wohl nur verschlimmern. In Wahrheit können jetzt eigentlich nur die Wiener rund um Doris Bures und Michael Ludwig die SPÖ übernehmen und bis zur Wien-Wahl sanieren. Das müssen sie wohl schon aus ­Eigeninteresse tun. 
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