Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.
Der Sieg von Donald Trump in den USA hat einen simplen Hintergrund: Die schweigende Mehrheit hat zugeschlagen – das sind heute die Protestwähler. Alle Studien zeigen: Nicht nur die große Mehrheit der Amerikaner, auch die große Mehrheit der Österreicher ist unzufrieden mit der amtierenden Regierung. Und will „Change“.
Der klassische Trump-Wähler war weiß, männlich, 40 bis 70 Jahre alt, ohne Universitätsabschluss, wohnt am Land, verdient unter dem Durchschnitt – und war schlicht und einfach fuchsteufelswild auf „die Politiker“ und „die da oben“.
Der Clinton-Wähler war das genaue Gegenteil: Multikulti (oder sehr liberal), eher weiblich, eher jünger, gebildet, wohnt in der Stadt und verdient über dem Durchschnitt.
Die Trump-Wähler hatten erstmals seit Langem wieder die Mehrheit. Weil sie als Wutbürger leichter zu mobilisieren waren.
Obama gelang es, die Jungen, die Liberalen und die Minderheiten zu mobilisieren. Trump mobilisierte die schweigende Mehrheit.
Genau dieses Duell der Wählerextreme wird auch unsere Präsidentenwahl entscheiden: Die Trump-Wähler sind die klassischen Norbert-Hofer-Wähler – sie sind wütend und wollen „Change“ um jeden Preis. Die Clinton-Wähler sind die Van-der-Bellen-Zielgruppe – liberal, eher zufrieden.