Das sagt Österreich
Ist Opposition in Österreich eingeschlafen?
09.07.2011
Strache stürzt ab, in der Sonntagsfrage legen SPÖ und ÖVP wieder zu.
Eigentlich war dieses erste Halbjahr 2011 für die Opposition ein „aufgelegter Elfmeter“: Zuerst der Super-GAU von Fukushima mit der weltweiten Anti-Atom-Stimmung. Dann das Desaster um Euro und Griechenland, das die FPÖ zur logischen Nummer 1 gemacht hat. Im April fiel die Große Koalition unter 50 Prozent.
Und jetzt? Sowohl Grüne als auch FPÖ haben den „Elfer“ ordentlich verstolpert: Die Grünen stagnieren bei kläglichen 14 %. Der Anti-Atom-Kämpfer heißt Faymann mit seinem EU-Volksbegehren, der Umwelt-Kämpfer Berlakovich mit seinem Ökostrom-Gesetz.
Noch enttäuschender aber die FPÖ: Mehr Tor-Chancen hat nicht einmal Real Madrid gegen Mistelbach. Strache war zu Jahresbeginn rasch bei 27 %. Und jetzt? Die FPÖ ist gegen alles – hat aber selbst nicht den Hauch eines Konzepts.
Der Wähler reagiert darauf sofort: Im Polit-Barometer stürzt Strache ab, in der Sonntagsfrage legen SPÖ und ÖVP wieder zu. Die Regierung hat sich „erfangen“. Ist in der Umwelt, sogar bei der Schulreform aktiver. Und die Euro-Krise scheint (vorerst) überstanden.
FPÖ und Grüne müssen aktiver werden, wollen sie die Regierung ablösen. Eine Schlafwagen-Opposition tut diesem Land nicht gut. Herr Strache, aufwachen bitte!