Das sagt ÖSTERREICH

Kern einziger Gewinner dieser Wahl

09.12.2016

Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.

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© ÖSTERREICH/ Artner
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Die aktuellen Umfragen von Gallup und Research Affairs zeigen: Die Präsidenten-Wahl hat an der politischen Stimmung im Land wenig verändert – bringt nur der SPÖ ein Plus.

Die Grünen profitieren von „ihrem“ Van-der-Bellen-Erfolg null – stagnieren bei 12 Prozent. Die große Frage: Wie kann Eva Glawischnig die 50 % VdB-Wähler so ansprechen, dass sie wenigstens 15 % erreicht? Das wäre die Grundvoraussetzung für eine rot-grüne Koalition mit Neos.

Die SPÖ verbessert sich um ein Pünktchen auf 27 % – sie profitiert als einzige vom Van-der-Bellen-Sieg und entwickelt sich in Richtung der 30-%-Marke. Dass Christian Kern bei einer Kanzler-Direktwahl seinen Gegner Strache mit 46 % zu 28 % deutlich schlägt, könnte Neuwahlen für den SPÖ-Chef verlockend machen. Würde man den Mittelwert aus Partei- und Kanzlerfrage (27 % plus 46 %, dividiert durch 2 = 36 % bei der SPÖ) jenem der FPÖ gegenüberstellen (dort sind es 34 % plus 28 %, dividiert durch 2 = 31 %) – könnte Kern einen Kanzler-Wahlkampf gegen Strache bereits gewinnen. Dank dem Kanzler-Bonus …

Denn die FPÖ verliert trotz Hofburg-Niederlage nur 1 %, liegt mit 34 % weiter klar voran – hat aber ein Problem: Und das heißt HC Strache. Die Wähler würden den gescheiterten Hofburg-Kandidaten Norbert Hofer viel lieber als FPÖ-Kanzlerkandidaten sehen als den vom Typ her zu radikalen Strache. Mit dem sanfteren Fast-Präsidenten Hofer könnte die FPÖ das Kanzlerrennen gewinnen.

Die ÖVP steht noch vor einer dramatischeren Personal-Debatte: Sie ist konstant unter die 20-%-Marke gefallen, bleibt dort auch nach der Hofburg-Wahl. Nur Kurz kann die Volkspartei noch retten – aber das muss schnell geschehen. Sonst ist der Schaden zu groß – und die ÖVP ist nicht nur aus dem Kanzler-, sondern auch aus dem nächsten Regierungsrennen ausgeschieden …

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