Das sagt Österreich
Nur Kanzler kann die SPÖ retten
27.04.2016
Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.
In der SPÖ herrscht seit Sonntag helle Aufregung: Das Hundstorfer-Debakel mit 11 % aller Stimmen ist der Partei – zu Recht – in die morschen Knochen gefahren. Jetzt melden sich jene Köpfe, die – wie Androsch und Lacina – jahrelang dem Niedergang der SP zugesehen haben, mit dem Wunsch nach einem Führungswechsel. Freilich ohne einen Namen oder eine Idee für einen Neustart zu haben.
Die Wahrheit ist: Die SP hat zu ihrem Kanzler keine Alternative. Häupl will in Pension (und steht vor den Trümmern seiner Wiener SPÖ); Niessl würde mit Rot-Blau die Partei spalten; und die Top-Manager Zeiler oder Kern sind ohne jede Polit-Erfahrung und würden im Regierungs-Frust so rasch entzaubert wie bei der ÖVP zuletzt „Django“.
Faymann muss jetzt den Neustart durchziehen
Werner Faymann kann die SPÖ nur selbst retten:
- Er muss sich dafür aber von dieser Todes-Koalition lossagen, in der nur noch blockiert wird.
- Er müsste den Mut zu Neuwahlen haben, die er – gerade nach einem Hofer-Erdrutsch – als einzige Alternative zu Strache sogar gewinnen könnte.
- Er muss vorher endlich das Programm einer neuen, modernen SPÖ ansagen – so wie Kreisky mit den 1.000 besten Köpfen.
- Und er muss eine personelle Erneuerung starten – mit einem jungen Kabinett der Zukunft.
Faymann muss den Neustart nicht nur ansagen – er muss ihn auch durchziehen. Weil die SPÖ ohne Neustart genauso verloren ist wie ohne Kanzler.
Sonst ist Game over.