Das sagt Österreich
Respekt für Pilz – er wird sehr fehlen
04.11.2017
Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.
Peter Pilz hat am Samstag in eindrucksvoller Form gezeigt, wie man als anständiger Politiker mit politischer Verantwortung umgehen muss.
Sein Verzicht auf das so mühselig erkämpfte Mandat erfordert höchsten Respekt – und setzt durchaus neue Maßstäbe auch im Umgang zwischen Männern und Frauen. Keine faulen Ausreden, kein Herumlavieren – sondern Konsequenzen für Dinge, die – wie die Pilz-Sexattacke in Alpbach (falls es sie wirklich so gegeben hat) – unentschuldbar sind.
Die Sex-Affäre als ›House of Cards‹ der Grünen
Aufgedeckt hat Pilz mit seiner Sex-Affäre aber auch den unheimlichen Intrigantenstadl, der sich hinter den Kulissen der Grünen abgespielt hat. Die Art, wie die Grünen Pilz mit einem geheim gehaltenen „Sex-Skandal“ erpressen wollten, ist ein letztklassiger Politthriller – und zeigt, wie recht die Österreicher hatten, dass sie diese Intriganten-Bande aus dem Parlament gewählt haben.
ÖVP/FPÖ regiert ab sofort ohne Opposition
Für Österreichs Politik bedeutet der Pilz-Rücktritt ein Erdbeben. Kurz vor dem fast sicher scheinenden Start von Schwarz-Blau geht dem Land die so wichtige Opposition verloren – das ist eine politische Katastrophe:
- Die SPÖ ist nach ihrer Wahlschlappe für lange Zeit handlungsunfähig, ihr Parteichef Kern als Wahlverlierer schwer angeschlagen.
- Die Grünen gibt es nicht mehr – sie lösen sich auf.
- Die Liste Pilz verliert ihren Spitzenmann und einzigen Profi und wird zu einem linken „Team Stronach“ – führungslos.
Österreich hat seinen Kontrolleur verloren.