Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.
Es ist völlig paradox: Obwohl der Verbund 95 Prozent (!) seines Stroms aus Wasserkraft produziert, erhöht der Konzern jetzt wegen der steigenden Gaskosten den Strompreis für Hunderttausende Österreicher. Dahinter steckt ein absurdes Preisbildungssystem, auf das sich Konzernmanager und Politiker nun ausreden.
Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit: Denn natürlich könnte die Politik etwas gegen den Strompreis-Wahnsinn tun, wenn sie nur wollte.
So könnte der Finanzminister beispielsweise die Milliardengewinne der Energiekonzerne besteuern und das Geld in Form eines Bonus wieder an die Endkunden auszahlen.
Oder aber Österreich traut sich – so wie Frankreich –, einen Preisdeckel bei den Energiepreisen einzuführen. Dann wären solche Preisexplosionen nicht mehr möglich.
Fest steht: Nur zuzuschauen, wie die Energiepreise in immer astronomischere Höhen schnellen, ist zu wenig. Die Preisspirale – insbesondere bei den Energiepreisen – ist mittlerweile für viele existenzbedrohend geworden. Bei Mehrkosten von im Schnitt 250 Euro nur beim Strom reichen 150 Euro Energiebonus (wo immer noch nicht klar ist, wer ihn wirklich bekommt) bei Weitem nicht.
Die Regierung muss dringend ein weiteres Anti-Teuerungs-Paket beschließen. Sonst drehen ihr die wütenden Bürger bald das Licht aus.