Die Präsidentenwahl kommt seit gestern so richtig in Fahrt.
Die Top-Wahlkämpfer sind Norbert Hofer und Rudolf Hundstorfer. Beide kämpfen mit dem meisten finanziellen und persönlichen Einsatz, beherrschen die Werbeschlacht. Hofer steht stark im Schatten von Strache – das wird ihm freilich auch Stimmen bringen. Hundstorfer verlässt sich zu stark auf Partei und Gewerkschaft – die für ihn freilich mobilisieren werden.
Die Wahlkampf-Überraschungen sind die beiden unabhängigen Kandidaten Griss und Lugner.
Irmgard Griss hat eine beachtliche TV-Premiere in der Pressestunde hingelegt. Die einzige Frau im Rennen könnte es ohne Geld und Partei durchaus in die Stichwahl schaffen.
Richard Lugner ist das Gaudium dieser Wahl. Er ist der Medien-Gewinner der ersten Woche – der ORF muss ihn nun wohl zu allen TV-Duellen zulassen. Alles andere wäre ein Skandal.
Die Wahlkampf-Enttäuschungen der ersten Woche sind Van der Bellen und Khol. Von beiden ist außer faden Plakaten nix zu sehen. Beide wirken nicht so, als würden sie diese Wahl überhaupt gewinnen wollen.
Jedenfalls zeigen die ersten Tage bereits – dieser Wahlkampf bringt für die Österreicher eine spannende Entscheidung: Wollen sie einen erfahrenen Parteipolitiker in der Hofburg (Hofer, Hundstorfer; in gewisser Weise Van der Bellen und Khol) oder das Experiment einer/eines völlig unabhängigen Kandidaten/Kandidatin wie Griss oder gar Lugner?
Eine noble Wut-Oma oder ein Austro-Trump in der Hofburg – das wäre ein Polit-Beben.