Das sagt Österreich
Türkei wird Chaos-Land und Diktatur
16.07.2016
Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.
Der dilettantisch inszenierte Militärputsch in der Türkei, mit bald 300 Toten viel zu blutig und brutal, um als „Operetten-Putsch“ belächelt zu werden oder gar Sympathie dafür zu empfinden, ist gescheitert.
Der viel kritisierte Türken-Präsident Erdogan jubelt zu Recht: Seine Anhänger haben das Militär in einer Nacht entzaubert. Es war die Bevölkerung der Türkei, die die Putschisten verjagte.
Auf den ersten Blick ist „Sultan“ Erdogan der große Sieger dieser Nacht. Erdogan wird nun leichtes Spiel haben, seine „Präsidial-Diktatur“ (gegen die es große Widerstände gab) in der Türkei durchzusetzen. Sprich: Die Türkei wird noch autoritärer, noch undemokratischer werden. Die allerletzten Reste von kritischem Journalismus werden verschwinden. Jeder Widerspruch wird im Gefängnis enden. Statt einer Militär- erhält die Türkei eine Erdogan-Diktatur. Man kann auch sagen: Der wirkliche Putsch fängt jetzt erst an – ab sofort putscht Erdogan gegen alle Kritiker!
In Wahrheit zerstört sich die Türkei gerade selbst. Hätte es noch eines Beweises bedurft, dass die Türkei nicht reif für die EU ist, wurde er gestern erbracht: Wollen wir ein Land in der EU haben, in dem ein Militär-Putsch möglich ist? In dem ein Despot regiert?
Die Türkei wird zum Krisen-Land. Wer dort noch Urlaub macht, ist selbst schuld. Wer dort Geschäfte macht, kann einem leidtun. Und wer, wie Angela Merkel, glaubt, dass dieser Chaos-Staat die Flüchtlingslawine nach Europa stoppt, ist ein Träumer.
Europa muss die vielen, vielen Milliarden, die es der Türkei schenken will, sofort stoppen. Mit Chaos-Ländern macht man keine Deals. Wir haben mit Terror, Flüchtlingslawine, Brexit genug Probleme – da brauchen wir nicht auch noch die türkischen Chaoten in der EU.