Technischer ORF-Direktor Moosmann ist tot. Stiftungsrat: Neuwahl aller Chefs
Sogar so ein tragisches Ereignis wie der Tod des technischen Direktors Peter Moosmann sorgt in Zeiten wie diesen im ORF für Aufregung. Moosmann war schon seit Längerem erkrankt – ein Dreierteam aus seiner Abteilung führte derweil die Geschäfte. Seit Wrabetz aber am Montag seine Betroffenheit über den Tod Moosmanns ausdrückte und die Agenden von Moosmann mit übernahm, gibt es Protest.
Ist doch Wrabetz nach dem Rauswurf von Elmar Oberhauser derzeit auch noch Info-Direktor.
Neuwahl?
Der Kärntner FPK-ORF-Stiftungsrat Siggi Neuschitzer attackiert Wrabetz frontal: „Vor zwei Monaten musste (der ebenfalls erkrankte) Willy Mitsche als Radiodirektor weichen, weil Wrabetz angeblich nicht länger beides machen konnte. Und jetzt kann Wrabetz plötzlich beide Direktorenposten machen – Information und Technik? Was ist das für ein Sauhaufen? Ich fordere die sofortige Neuwahl der gesamten ORF-Geschäftsführung.“
Krisensitzung wegen Abhöraffäre
Doch auch die aufgedeckte Abhöraffäre bringt Wrabetz unter Druck: Am Donnerstag haben die ORF-Direktoren ein Routinetreffen, das zur Krisensitzung wird. Wortführer ist TV-Programmdirektor Wolfgang Lorenz, der ORF-Kommunikationschef Pius Strobl „DDR-Methoden“ vorwirft. Der Chef der schwarzen Stiftungsräte, Franz Medwenitsch, rechnet damit, dass die Affäre zum Thema im Stiftungsrat wird: „Ich denke, das werden einige Stiftungsräte und auch Direktoren tun, die sich das nicht gefallen lassen.“
Brief
Für Wirbel sorgt auch der Brief der ORF-Redakteure – allen voran von ZiB2-Star Armin Wolf –, in dem die politische Fraktionsbildung im Stiftungsrat angeprangert wird. In der ORF-Chefetage fühlt man sich davon derzeit aber nicht betroffen.