Ab Herbst

WU Wien führt Studien-Gebühren wieder ein

09.05.2012

Die Studentenvertreter der ÖH kritisieren den Beschluss des Senats.

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© Wikipedia / Werckmeister
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Studenten an der Wirtschaftsuniversität Wien werden ab Herbst wieder zur Kasse gebeten. Der Senat der WU hat in seiner Sitzung den Vorschlag des Rekorats, von "Langzeitstudierenden" und Drittstaatenangehörigen wieder Gebühren einzuheben, mit 16:10 zugestimmt. Ab Wintersemester 2012/13 führt die WU jene Studiengebührenregelung wieder ein, die bisher gesetzlich vorgesehen war. Man erhofft sich dadurch zusätzliche Einnahmen in Höhe von 1,5 Millionen Euro.

Ab Herbst müssen damit Studenten, die aus einem Nicht-EU-Land kommen oder die Mindeststudiendauer um mehr als zwei Semester überschritten haben, Gebühren in der Höhe von 363,36 Euro zahlen. Das betrifft voraussichtlich rund 15 Prozent aller WU-Studenten. Der Großteil der Studenten bleibt damit gebührenfrei.

ÖH: Mehrheit dagegen
Die ÖH der WU kritisiert den Beschluss heftig: "Aus hunderten mit Kolleginnen und Kollegen geführten Gesprächen wissen wir, dass eine klare Mehrheit der Studierenden gegen die Wiedereinführung von Studiengebühren ist", so Christian Tafart, Vorsitzender der ÖH WU. Für das derzeitige System dürfen Studenten nicht zur Kasse gebeten werden, so die ÖH weiter.

Rechtsunsicherheit
Ob die Unis im Rahmen ihrer Autonomie Studiengebühren überhaupt einheben dürfen, ist derzeit allerdings unklar. SPÖ und ÖVP sind sich darin nicht einig und haben einander widersprechende Rechtsgutachten vorgelegt. Die Politik zwinge damit "die Universitäten, die auf die Beiträge nicht verzichten können, aufgrund ihres Nicht-Handelns nun dazu, Gebühren ohne Rechtssicherheit einzuheben", bemängelte die WU in einer Aussendung.

An der größten Hochschule des Landes, der Uni Wien, wurde bereits Ende April vom Senat die Einhebung von Studiengebühren in Eigenregie ab Herbst fix gemacht, auch an der Technischen Universität (TU) Graz müssen die Studenten dann zahlen. An der Technischen Universität (TU) Wien, der Akademie für Bildende Kunst, der Uni für Angewandte Kunst, den Musik-Unis Wien und Graz, der Kunst-Uni Linz, der Medizin-Uni Innsbruck und an der Montanuniversität in Leoben wird das Studium im Wintersemester dagegen kostenlos sein - hier verzichteten die Rektorate auf einen Antrag an den Senat bzw. wurde ein solcher vom Senat abgelehnt.

Am 15. Mai wird an der Uni Salzburg, am 16. Mai an der Uni Graz und am 30. Mai an der Veterinärmedizinischen Uni in Wien über Studiengebühren abgestimmt. An einigen Unis ist der Zeitpunkt der Entscheidung noch nicht fix.
 

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