Festplatten vernichtet

Wüster Schredder-Streit zwischen Kern und Kurz

30.07.2019

Berichten zufolge hatte auch Kerns Kanzleramt Festplatten vernichten lassen, was der SPÖ-Altkanzler bisher bestritten hatte.

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Wien. Laut Medienberichten hat nun auch Christian Kern seine Schredder-Affäre. Auch bei seiner Amtsübergabe seien Drucker-Festplatten, an der Zahl sieben, aus dem Kanzleramtsbüro geschreddert worden. Demnach seien die Datenträger für knapp 2.100 Euro vernichtet worden.

Nun meldete sich Kern auf Facebook zur Causa. Er habe den Auftrag nicht erteilt, so der SPÖ-Altkanzler. "Das Prozedere zur Amtsübergabe wurde von den Beamten des Kanzleramts eingeleitet und durchgeführt. Es handelte sich um einen amtswegigen Vorgang und das ist auch gut so, denn es ist die Aufgabe von unabhängigen Beamten einen Regierungswechsel zu organisieren", erklärt er in einem langen Posting. 

Kern sagt, er habe "bis zum heutigen Morgen keine Kenntnis, dass Festplatten des Kanzleramtes aus meiner Amtszeit zerstört worden seien" gehabt und erklärt weiter "ich sehe auch im Nachhinein dafür keine Notwendigkeit."

Nächste Schredder-Attacke auf Kurz 

Dann fährt er eine nächste Schredder-Attacke auf Sebastian Kurz: "Bei Sebastian Kurz und seiner Abwahl lief die Geschichte aber offenbar ohnehin anders: Ein persönlicher Mitarbeiter von ihm hat unter falschem Namen Festplatten bei einer externen Firma zerstören lassen. Das war kein amtswegiger Vorgang, das war kein gesetzesmäßiger Verwaltungsakt, sondern eine heimliche Zerstörung und Panikaktion. Offenbar hatte das Kabinett von Sebastian Kurz etwas zu verbergen", so der ehemalige SPÖ-Chef. 

Büro-Übergabe: Klagt Kern Kurz?

Bis Montag sollte Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) seine Aussage „richtigstellen“, dass auch sein Vorgänger Christian Kern (SPÖ) bei der Büroübergabe Daten vernichtet habe. Andernfalls werde er seine „Anwälte um Prüfung bitten, ob hier gerichtliche Hilfe in Anspruch genommen werden muss“, hatte Kern angekündigt. Er habe selbstverständlich keine Daten geschreddert, so Kern. Die Distanzierung blieb bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe aus.

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