Rauriser Wirtin bringt ÖVP-Chef Mitterlehner im TV-Studio ins Schwitzen.
Die 75-jährige Wirtin Frieda Nagl aus Rauris (Salzburg) brachte ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner beim ORF-Sommergespräch am Dienstag ordentlich ins Schwitzen. Die rüstige Seniorin las dem Politiker die Leviten - und das live im Studio.
Rauriser Wirtin: " Tut was! Lasst uns nicht verrecken."
Die Pensionistin stößt sich an den hohen Steuern und der schon seit langem versprochenen, aber nicht vollzogenen, Steuerreform. Vorrangig ging es ihr um die finanziellen Probleme, mit denen sich Klein- und Mittelbetriebe in der heutigen Zeit auseinander setzen müssen. Vor allem bei familiären Betriebsübernahmen gebe es so viele Hürden, dass nur wenige Kinder den elterlichen Betrieb übernehmen wollen, so Nagl. "Das ärgert mich maßlos, weil die Klein- und Mittelbetriebe immer die Stützen und Pfeiler von dieser Steuerpolitik waren", so Frieda Nagl. Sie appellierte an die Politiker: "Tut was! Lasst uns nicht verrecken, auf gut Deutsch gesagt."
Hitzige Diskussion im Studio
Nach dem Einspieler, in dem sie von ihren Problemen und Nöten erzählte, hatte ÖVP-Chef Mitterlehner die Möglichkeit der resoluten Wirtin live im Studio eine Antwort zu geben. Doch diese war mit seinen Antworten nicht zufrieden. Sie widersprach Mitterlehner und attackierte ihn: "So kann es nicht weitergehen. Jahrelang versprecht ihr schon eine Steuerreform." Daraufhin entbrannte im Studio eine wilde Diskussion über Lohnsteuern, Finanzkontrollen und Überstunden.
ORF-Moderator Peter Resetarits wies die Seniorin darauf hin, dass sie sich kürzer fassen müsste, da die Sendezeit fast vorüber sei. Aber sie könne nach der Sendung noch weiter mit Mitterlehner diskutieren. Doch die Salzburgerin war nicht zu stoppen und brachte weitere Beschwerden gegen die Finanzpolizei hervor. Daraufhin antwortete ein sichtlich perplexer Mitterlehner: "Da sehen Sie, wie gut es ist, dass ich nicht Finanzminister geworden bin."