Im ersten Halbjahr 2008 sind um 27 Prozent weniger Staatsbürgerschaften verliehen worden.
Die Zahl der Einbürgerungen ist im ersten Halbjahr 2008 weiter zurückgegangen. Von Jänner bis Juni 2008 wurde laut Statistik Austria insgesamt 5.695 Personen die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2007 ist das ein Rückgang um 27,2 Prozent.
Massives Minus
Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2004 gab es mit
21.790 Bescheiden noch viermal so viel Einbürgerungen. Die sinkenden Zahlen
gehen auf die im Jahr 2006 in Kraft getretene restriktive Novelle des
Staatsbürgerschaftsgesetzes zurück.
Mehr nur in NÖ
In allen Bundesländern wurden weniger
Einbürgerungsbescheide ausgestellt. Außer in Niederösterreich, wo es ein
Plus von 12,9 Prozent (942 Personen) gab. Den stärksten Rückgang
verzeichnete das Burgenland mit minus 62 Prozent (52 Einbürgerungen). In
Salzburg wurden 318 Personen eingebürgert (minus 39,1 Prozent), in
Oberösterreich 791 Personen (minus 33,9 Prozent), in Kärnten 240 (minus 33
Prozent), in der Steiermark 448 (minus 31,1 Prozent). 2.001 und damit nach
absoluten Zahlen die meisten Neo-Österreicher verzeichnete man in Wien
(minus 30,3 Prozent), 500 in Tirol (minus 29,2 Prozent) und 400 in
Vorarlberg (minus 23,8 Prozent).
Wenig nach Ermessen
Die meisten Einbürgerungen (2.169) wurden
aufgrund des Rechtsanspruchs vorgenommen, 2.102 waren "Erstreckungen", das
heißt Fälle, wo Ehepartner oder Kinder von Österreichern die
Staatsbürgerschaft bekamen. Deutlich zurückgegangen sind die
Staatsbürgerschaften, die aus Ermessensgründen verliehen wurden. 38 Prozent
der neuen Staatsbürger sind übrigens schon in Österreich auf die Welt
gekommen.
Zumeist Serben
Nach Herkunftsland war Serbien unter insgesamt 99
Staaten mit 1.545 Personen absoluter Spitzenreiter. Aus Bosnien-Herzegowina
kamen 1.278, aus der Türkei 877 und aus Kroatien 440 Neo-Österreicher.