Interne Stimmung

Zechner will "Anpatzer" raus aus dem ORF

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Kürzlich wurden interne Emails der ZiB-Redaktion veröffentlicht.

Auch wenn Kathrin Zechner derzeit alle Hände voll mit der Neupositionierung der ORF-Programme zu tun hat, ist sie als Fernsehdirektorin gleichzeitig auch für die Information zuständig. Diese sieht sie "hervorragend aufgestellt" und "im Triple-A-Segment zu Hause". Zur internen Stimmung meint Zechner allerdings, dass es offenbar in der Information "ein, zwei Kollegen gibt, die ihren Lebensinhalt darin sehen, Leute anzupatzen, und die offensichtlich über außen und nicht über innen und Leistung Karriere machen wollen" - diese sollten den ORF lieber verlassen, so die Direktorin angesichts der jüngsten Veröffentlichung von internen Emails rund um interne ZiB-Diskussionen zu einer Parteispendengrafik.

"Schulterschluss"
"Solchen Leuten muss man Paroli bieten", meint Zechner. "Wenn jemand das Bedürfnis hat, seine Energie dafür zu verwenden, Kollegen anzuschütten, soll er oder sie es gleich von außen tun." In dieser Frage gebe es einen "Schulterschluss" mit der Redaktion, in der "99 Prozent der Leute super-klasse Journalisten sind, die jedes Vertrauen verdient haben", so Zechner. Von Diffamierungen sollen sich diese 99 Prozent nicht irritieren lassen, sondern viel mehr darauf schauen, "dass das eine Prozent definiert wird".

Interventionen von außen gebe es - auch angesichts des sich abzeichnenden Vorwahlkampfes - bei Zechner nicht: "Nein. Und das ist auch relativ einfach: Zweimal Nein sagen zieht keine Anfragen mehr nach sich."

Was die TV-Direktorin viel mehr aufregt sind öffentliche Diffamierungen des ORF, wie sie zuletzt auch rund um die von der Rundfunkregulierungsbehörde RTR veröffentlichte Programmanalyse stattgefunden haben. Die Analyse bezeichnet Zechner als "schamlosest, vorurteilsvoll und durchschaubar", etwa wenn hier "Trash-Programme der Privaten" in "lesbarer tendenziöser Art als Information bezeichnet werden und mein Kinderprogramm unter Unterhaltung firmiert".

Sich auch öffentlich im eigenen ORF-Programm "gegen derartig infame tendenziöse Darstellungen zu wehren, ist auch eines meiner Ziele", so Zechner. Wie man das erreicht, wisse sie noch nicht - "aber ich werde mir etwas überlegen". Ein Medienmagazin, wie es bereits häufiger im Gespräch war, hält Zechner für nicht sinnvoll. "Ich halte aus programmlicher Sicht nichts von Ghetto-Magazinen. Ich mache ja nicht Programm für eine kleine Gruppe von Journalisten, Kollegen und Stiftungsräte, sondern ich mache Programm für alle", so die Direktorin.

Beim Programm ist für Zechner das Publikum auch grundsätzlich die einzige Richtschnur. "Ich diene mich niemandem an, fürchte mich aber auch vor niemandem. Ich bin schon einmal mit aufrechtem Gang gegangen, und dieser aufrechte Gang ist es, den ich auch meinen Mitarbeitern ans Herz legen will", sagt die TV-Direktorin des ORF.

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