Zerbricht jetzt die Stronach-Partei?

In der politischen Welt des Frank Stronach dominieren derzeit dunkle Gewitterwolken.

Die Tiroler Landesgruppe hat sich wenige Monate vor der Landtagswahl de facto aufgelöst. Vier Politiker des Team Stronachs haben die Bewegung verlassen. Allerdings nachdem Stronach die Rechtsaußen-Politik der Herren nicht goutiert hatte. Dennoch steht der Magna-Gründer nun ohne Spitzenkandidaten für Tirol da.

In Niederösterreich verlässt sich die Team-Stronach-Truppe auf ihren Spitzenkandidaten – bekanntlich Stronach selbst.

Einzig in Kärnten hat die Neopartei offensichtlich funktionierende Strukturen. Das liegt freilich auch daran, dass dort der ehemalige rote Bürgermeister von Spittal, Gerhard Köfer, Spitzenkandidat für Stronach ist.

Stronach selbst soll durch die Probleme in seinen übrigen Landesgruppen allerdings „noch nicht beunruhigt“ sein. Er wolle „jetzt aufräumen, um die Partei dann sauber in die Nationalratswahl führen zu können“, berichtet ein Wegbegleiter.

Landtagswahlen als Gradmesser für Stronach
Die Landtagswahlen in Kärnten und Niederösterreich am 3. März sind dennoch ein Gradmesser für den weiteren Erfolg oder Misserfolg von Stronachs Partei. Laut internen Umfragen seiner Bewegung könnte sein Team in Kärnten allerdings tatsächlich rund zehn Prozent erhalten.

FPK-Landeshauptmann Gerhard Dörfler liebäugelt jedenfalls bereits offen mit einer Koalition mit Stronach.

Und auch im Bund blicken FPÖ und ÖVP immer interessierter auf den 80-jährigen Milliardär. Er könnte schließlich der Königsmacher der nächsten Regierung werden. Wenn es seine Partei nicht vorher zerreißt.

Niederösterreich: Stronach Spitzenkandidat, dahinter Streit
Hier gibt es im Team Stronach bereits Konflikte. Kann Stronach bis zur Wahl am 3. März alles überschatten?

Kärnten: Starker Ex-SPÖ-Bürgermeister hilft
Eine ganze Ortsgruppe des 
BZÖ ist gestern in Kärnten 
zu Stronach übergelaufen. Bürgermeister Köfer zieht dort.

Tirol: Truppe aufgelöst, kein neuer Chef in Sicht
Hier hat sich das Team selbst aufgelöst, Stronach sucht neues.

Salzburg: noch offen
Stronach will, dass sein Team am 5. Mai antritt.