Wiens Altbürgermeister Helmut Zilk sieht noch "eine letzte Chance" - für die Koalition sowie für den Kanzler Gusenbauer.
Dass Gusenbauer derzeit als SPÖ-Chef wackelt, glaubt Wiens Helmut Zilk nicht. Der Altbürgermeister im Ö1-Morgenjournal: "Der sitzt fester im Sattel als manchem lieb ist." Doch Zilk sieht in der aktuellen Debatte "die letzte Chance" - für die Koalition sowie für den derzeitigen Bundeskanzler. Wenn die nicht genutzt werde, "dann muss man es mit anderen Personen versuchen."
"Nicht die Minister streiten lassen"
Helmut Zilk übt im
Ö1-Interview außerdem Kritik an dem fehlenden Führungsstil Gusenbauers - und
Molterers. Die Regierung habe keinen Führungsstil. Die Führung müsse
koordinieren. Man solle nicht die Minister streiten lassen, und wenn sie ein
blindes Korn gefunden haben, Bussi Bussi geben vor der Kamera. Das ist
lächerlich."
Ansonsten schätze Helmut Zilk den Bundeskanzler. "Er ist ein gescheiter Mensch, ein sympathischer Mensch. Langsam kriegt er auch Charisma. Nur was er bisher nicht gezeigt hat, ist Führungsstil." Das sei aber auch bei ÖVP-Vizekanzler Wilhelm Molterer nicht besonders stark ausgeprägt. "Insofern können sie einander die Hand geben."
Regierung soll auf "die Wahrheit" setzen
Zilk empfiehlt
der Regierung, auf "Ehrlichkeit und "die Wahrheit" zu setzen. Sie müsse
sagen, was sie kann und was nicht. Die nun wieder erhobene Forderung nach
Abschaffung der Studiengebühren sei "längst abgehakt" und nichts anderes als
ein "Scheingefecht", meint Zilk im Ö1-Morgenjournal.