Rosenkranz geht

Zittersieg für Strache

17.05.2013

Barbara Rosenkranz räumt den Chefsessel in der nö. FPÖ. Sie wird mit einem Mandat belohnt.

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Rosenkranz geht und es folgt – Rosenkranz. Nach zweieinhalbmonatigen Ringen konnte sich FPÖ-Chef Heinz-Christan Strache in seiner nö Landespartei durchsetzen: Barbara Rosenkranz – Wahlverliererin vom 3. März und Rechtsauslegerin der FPÖ – trat am Freitag zurück. Neuer Parteichef wird Anwalt Walter Rosenkranz – er ist mit seiner Vorgängerin weder verwandt noch verschwägert.

Sie bekommt ab Herbst 8.037 € Gehalt im Monat
Der Preis: Rosenkranz musste versorgt werden. Strache sicherte der 10-fachen Mutter den 2. Platz der nö. Landesliste für die Nationalratswahl am 29. September zu – sie kann sich also ab Oktober über ein Abgeordnetengehalt von 8.307 Euro Brutto im Monat freuen. Damit Rosenkranz keinen Einkommensverlust hat, bleibt sie bis Herbst im Landtag.

De Rochade war ein Kräftemessen vorangegangen, hatte doch Strache am Tag nach der Wahl Rosenkranz‘ Rücktritt gefordert. Noch am Montag hatte sie beteuert, nicht zurückzutreten – doch war der Zug bereits abgefahren: Strache-Getreue hatten 60% der Parteitagsdelegierten gegen sie mobilisiert – eine Abwahl bei einem Sonderparteitag galt als sicher.

Barbara Rosenkranz erklärte gegenüber ÖSTERREICH, sie habe der Partei eine Zerreißprobe ersparen wollen. Und auch Strache zeigte sich zufrieden.
Die nö FPÖ hatten am 3. März 2,26 Punkte im Vergleich zu 2008 eingebüßt, zwei der sechs Mandate und auch den Landesrats-Job verloren.

ÖSTERREICH: Sie schlossen Ihren Rücktritt vergangenen Montag noch aus. Was änderte Ihre Meinung?
Barbara Rosenkranz: Vernunft. Ich wollte der freiheitlichen Partei eine Zerreißprobe ersparen.

ÖSTERREICH: Fühlen Sie sich nun doch in Ihrer Ehre gekränkt?
Rosenkranz: Nein, überhaupt nicht.

ÖSTERREICH: Wäre es nicht gescheiter gewesen, gleich nach der Wahl zu gehen?
Rosenkranz: In den Wochen nach der Landtagswahl war mein Rücktritt überhaupt kein Thema.

ÖSTERREICH: Fühlen Sie nach ihrem Entschluss nun erleichtert, freier?
Rosenkranz: Wir fanden eine gute Lösung, die von allen akzeptiert wird. Die FPNÖ in eine Kampfabstimmung zu treiben, wäre kontraproduktiv und nicht wünschenswert.

ÖSTERREICH: Wie geht es nun persönlich weiter?
Rosenkranz: Am 24. Mai lege ich mein Amt nieder und bleibe bis zur Angelobung im Nationalrat noch im NÖ Landtag. Wichtig war für mich und uns alle das gemeinsame Ziel – die freiheitliche Partei und die kommende Nationalratswahl.

(wef)

 

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